Sie wärmt bei Kälte und kühlt bei Hitze. Überdies kratzt sie nicht und bringt keinen unangenehmen Eigengeruch mit. Das sind die bekannten Fakten über Kleidung aus Merinowolle. Sobald du einmal in Kontakt mit Textilien aus der begehrten Naturfaser warst, kannst du diese positiven Eigenschaften bestätigen. Mehr über die Faser des Merinoschafs wissen allerdings die Wenigsten. Hier findest du alles Wissenswerte rund um die Heimtextilien und Kleidung aus Merinowolle.
Woher kommt Merinowolle?
Merinowolle wird von den Merinoschafen gewonnen. Sie gilt als eine der hochwertigsten Arten der Schurwolle und zeichnet sich durch außerordentliche Weichheit und Feinheit aus. Es handelt sich um hundertprozentige Naturfasern tierischen Ursprungs. Das Material besteht aus Keratin, also faserigen Proteinen, wie sie auch im menschlichen Haar, der Haut oder in unseren Nägeln zu finden sind. Der Begriff „reine Schurwolle“ stellt in diesem Zusammenhang heraus, dass ein neu gewonnenes und nicht etwa aus alter Wolle recyceltes Material vorliegt.
Der wesentlichste Vorteil von Merinowolle gegenüber herkömmlicher Wolle liegt auf der Hand – oder vielmehr auf der Haut: Denn die Faser des Merinoschafes fühlt sich herrlich sanft an und kratzt nicht. Aufgrund dieses entscheidenden Vorzugs eignet sich der Stoff neben beliebten Einsatzgebieten wie dem klassischen Merinopullover sowie Scandi-Kuscheldecken und Kissenhüllen auch für all jene Textilien, die Hautkontakt haben. Dazu zählen auch Skiunterwäsche und Funktionskleidung, Handschuhe, Mützen, Schals und andere Winteraccessoires. Leider kann sich die Qualität und insbesondere die Feinheit der Erzeugnisse oft erheblich unterscheiden. Hier gibt der Preis einen aufschlussreichen Anhaltspunkt. Leider bewährt sich: Je teurer, desto besser die Qualität der Fasern. Grundsätzlich aber gilt die Wolle als eines der funktionalsten Ausgangsmaterialien sowohl für Scandi-Mode als auch für Heimtextilien.
Die Vorteile für Kleidung und Heimtextilien
Neben ihrem herausragenden Tragekomfort bringt Merinowolle zahlreiche weitere Vorteile mit, die alle daraus gefertigten Mode- und Wohntextilien besonders hautfreundlich und vielseitig machen. Die Ursache liegt fast immer im Aufbau der Merinofasern. Diese sind äußerst fein und elastisch. Überdies sind sie weich, geschuppt und stark gekräuselt – eine Struktur, die zu facettenreichen funktionalen Eigenschaften beiträgt. Hier einige gute Gründe, weshalb du dir Heimtextilien oder Kleidung aus Merinowolle gönnen solltest:
- Das Material kratzt nicht, selbst bei direktem Aufliegen auf empfindlicher Haut
- Die Fasern isolieren sowohl gehen Kälte als auch gegen Hitze hervorragend
- Feuchtigkeit wird vom Körper weg transportiert
- Bis zu einem Drittel ihres Trockengewichtes kann die Wolle an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne ein klammes Gefühl zu hinterlassen
- Auch feuchte Kleidung aus Merinowolle spendet noch Wärme
- Lanolin (Wollwachs) in den Wollfasern verhindern Geruchsbildung auf natürliche Weise
- Das Wollwachs sorgt außerdem dafür, dass dein Merinopulli selten gewaschen werden muss
- Bleibt in Form und knittern wenig
- Lädt sich – wie alle Naturfasern – nicht statisch auf
- Merinowolle ist – wie jede Wolle – biologisch abbaubar
Pure Magie: Warum kratzt Merinowolle nicht?
Die Faserstärke ist bei Merino mit rund 16,5 bis 24 Mikrometer nur halb so dick, wie es bei sonstiger Wolle der Fall ist. Entsprechend grobe Fasern reagieren bei Hautkontakt nicht flexibel und krümmen sich nicht. Dadurch entsteht eine Reizung der Haarfollikel, und wir spüren das unliebsame Jucken. Merinofasern sind allerdings zu fein, um diese Empfindlichkeit auszulösen. Denn die menschliche Reaktionsschwelle liegt bei etwa 25 Mikrometern.
Besondere Wärmeeigenschaften von Kleidung aus Merinowolle
Wie gelingt es Wohntextilien, wie Wolldecken oder natürlich Kleidung aus Merinowolle, so besonders intensiv Wärme zu spenden? Zunächst genießen alle Stücke aus Wolle den Ruf erstklassiger Isolierungseigenschaften. Bei Merino kommt wieder die Faserstruktur hinzu: Bis zu 40 Kräuselungen pro Zentimeter können die stark wellenartigen Fasern aufweisen. Dadurch liegen sie sehr locker aufeinander und lassen Luftkammern frei. Darin können sie Körperwärme vorzüglich einschließen. Ebenso locker liegt das Material dank der Kräuselung jedoch auch auf der Haut. Es entstehen weniger Kontaktstellen, sodass entsprechend weniger Wärme nach außen entweichen kann. Der Grund: Luft leitet Wärme deutlich weniger, als Kleidung es vermag. Somit reduziert die zwischen den Fasern zurückgehaltene Luft den Wärmeaustausch.
Kühlende Textilien für den Sommer
Tatsächlich kühlt Kleidung aus Merinowolle bei warmen Temperaturen. In dünneren Stärken kann sie also auch immer Sommer eine gute Idee darstellen, zumal sie einen natürlichen Lichtschutzfaktor von bis zu 50 mitbringt. Das Geheimnis liegt in der hygroskopischen Wirkung der Wolle des Merinoschafes. Das bedeutet, sie kann Feuchtigkeit binden. Vom Körper ausgehende Feuchtigkeit leitet sie so von der Haut weg und nach außen ab. Zwischenzeitlich lagert sich die Nässe zwischen den Fasern ein, so bleiben sowohl Haut als auch die Stoffoberfläche trocken. Wenn das Material dann in warmer Umgebungsluft trocknet, entsteht die angenehm kühlende Verdunstungskälte. Hinzu kommt, dass die bei Kälte so nützlichen Luftkammern auch bei Hitze isolierend wirken – nur schirmen sie dich in diesem Fall eben gegen die äußere Wärme ab.
Angenehm geruchsneutral und dadurch pflegeleicht
Erinnerst du dich an die schuppige Struktur der Fasern aus Merino? An dieser unebenen Oberfläche können Bakterien deutlich schlechter haften als an glatten Strukturen, wie sie etwa bei synthetischen Materialien vorkommen. Weniger Bakterien bedeutet automatisch auch weniger Entstehung unangenehmer Gerüche. Da die Merinofaser zudem Feuchtigkeit von der Haut direkt aufnimmt und ableitet, kann weniger Schweiß zurückbleiben, der oft zu dem einschlägigen Geruch führt. Überdies sind Wollfasern in der Lage, sich selbst zu reinigen. Das funktioniert kurz gesagt, indem das Keratin die verunreinigenden Bakterien schrittweise selbst abbaut. Bei der Feuchtigkeitsaufnahme entsteht zusätzlich ein Reibungsprozess, der wie eine Wäsche wirkt. Dadurch musst du Merino-Kleidung nicht so oft waschen, kannst sie länger tragen und schonst sowohl die Textilien als auch deinen Geldbeutel und die Umwelt.
Das Gegenteil von Fastfashion: Entdecke Fashion aus Merino
Norwegerpullis und mehr Mode
Wer einen klassischen Merinopullover sucht, wird bei dem norwegischen Label Dale Of Norway fündig. Das Modell Lillehammer bringt eine Garnstärke von 19,5 Mikrometer mit und liegt damit leicht und herrlich weich auf der Haut. Mit dem traditionellen Norwegermuster avanciert der Merinopullover zum komfortablen Allrounder für elegante sowie sportive Looks. Wer seinen Merinopullover urbaner bevorzugt, schaut sich bei Scandi-Fashion von Makia Clothing um.
Schals und Mützen
Ein luxuriöser – und zum Merinopullover passender – Schal aus Merinowolle von Lapuan Kankurit komplettiert dein Outfit. Die seit 1917 erfolgreiche Weberei fertigt vorwiegend folkloristische Muster. Bei dem Wollschal handelt es sich jedoch um eine derart dezente Interpretation davon, dass er neben der Freizeit auch im Business-Stil seine Berechtigung findet. Das edle Material tut sein Übriges dazu. Fehlt nur noch eine Wollmütze aus Merinowolle von Superyellow und schon steckst du in warmer Oberbekleidung ohne zu schwitzen.
Warme Schuhe zu Hause und unterwegs
Sneaker aus Merinowolle, um das Outfit mit dem herrlich funktionalen Material abzurunden? Ja, die gibt es! Und zwar kommen vom dänischen Hersteller Egos Copenhagen. In neutralen Farbtönen ist das Obermaterial aus hundert Prozent Merinowolle gefertigt. Eine Gefahr besteht allerdings: Eventuell willst du aufgrund dieses herrlichen Trageerlebnisses keine anderen Schuhe mehr anziehen. Das ändert sich höchsten zu Hause, wenn du in deine Filz-Hausschuhe von Glerups schlüpfst, deren Wollfilz aus der Wolle von Gotland-Pelzschaf und Merinoschaf stammen.
Ab auf die Couch
Außer bei Mode ist Merino insbesondere auch bei Heimtextilien äußerst beliebt: Hochwertige Wohndecken wie etwa das Modell Savannah aus dem Hause Klippan Yllefabrik verwandeln Sofa, Sessel oder Bett in luxuriöse Oasen zum Erholen, Kuscheln und Relaxen. Weitere Klassiker der Heimtextilien aus der edlen Merinofaser sind neben Wolldecken vor allem dekorative Kissenhüllen: Lapuan Kankurit Kissen aus Finnland spenden in jeder Inneneinrichtung garantiert stilvolle Wärme. Natürlich entdeckst du ebenso Lapuan Merinodecken.