« Schmecken Sie die Süße Skandinaviens »
Ein langes Wochenende steht bevor und in einem der falunroten Häuser irgendwo in Südschweden oder vielleicht in Dänemark, möglicherweise aber auch in einer Hütte im Norden Norwegens, treffen sich alte Freunde, um ihr Wiedersehen zu feiern, in Erinnerungen zu schwelgen und einige entspannte Tage gemeinsam zu verbringen. Eine köstliche Mahlzeit läutet das Treffen ein. Serviert werden Wildlachs und eingelegter Hering, Elchgulasch mit Pellkartoffeln und süßes Marzipan-Gebäck. Dazu wird neben Säften und Mineralwasser noch Norrlands Guld, Stockholm Festival oder eine andere Biersorte serviert. Auf dem Tisch steht eine Dekantierkaraffe mit rubinrotem Wein und die Gläser warten nur darauf, endlich gefüllt zu werden.
Skandinavischer Wein – süß, aber nicht nur
In den letzten Jahren steigt der Weinkonsum in Nordeuropa und damit wächst auch das Interesse an der entsprechenden Tischkultur. Bemerkenswert sind die zum Teil sehr erfolgreichen Versuche, eigene nordische Weine zu produzieren. Die fortschreitende Klimaerwärmung kommt den Pionieren unter den skandinavischen Winzern zugute. Was erst vor einigen Jahren undenkbar war, ist heute möglich: Das nördlichste Weingut der Welt liegt nun bei Oslo.
Aber auch traditionelle skandinavische Fruchtweine erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. So wird natürlich bei der Zusammenkunft der alten Freunde ein süßer Fruchtwein serviert. Welche Sorte könnte es sein? Vielleicht ein Preiselbeerwein von Vinfabriken mit seiner erfrischenden Süße und milden Säure? Oder ein Moltebeerwein von Lignell & Piispanen, eine typisch skandinavische Leckerei aus der sonnigen Bernsteinbeere? Ein Fruchtwein wird übrigens am liebsten zum Dessert oder Käse serviert. Möglicherweise wurde der Moltebeere- oder Preiselbeerwein von einem der Freunde aus eigens gesammelten Beeren selbst hergestellt, denn die Kunst, Wein aus Beeren und Obst zu machen, gehört in Skandinavien zum Traditionsgut.
Weinflaschen kühlen – warme Weine schmecken nicht!
Zur Tradition gehört im Norden auch das Wissen um die Trinketikette, unter anderem auch darüber, wie eine Weinflasche richtig zu kühlen ist. Lauwarme Weine schmecken oft fade, direkt aus dem Kühlschrank serviert schmecken sie nach gar nichts. Als optimale Serviertemperatur gelten 9° bis 11°C für trockenen und 12 bis 14°C für halbtrockene Weißweine und junge Rotweine. 16° bis 18°C ist ideal für so gut wie alle anderen Rotweine, mit Ausnahme von sehr kraftvollen Weinsorten, die gerne noch etwas wärmer serviert werden.
Im Hinblick auf die anstehende Zusammenkunft platziert der Gastgeber rechtzeitig eine Flasche im Weinkühler. Es könnte beispielsweise ein puristischer Kühler von Stelton sein, dessen Design von Erik Magnussen stammt. Dieser äußerst zurückhaltend gestaltete Weinkühler aus Edelstahl wird von Stelton bereits seit 1990 produziert und zählt zu den erfolgreichsten Produkten des dänischen Unternehmens.
Richtig servieren – darum ist Dekantieren empfehlenswert
Es sind einige Jahre vergangen, seitdem sich die Freunde das letzte Mal gesehen haben. Jeder ist nach dem Studium seine Wege gegangen, einige sind weit in die Welt gezogen. Ein solches Treffen soll unbedingt gefeiert werden und daher werden nicht nur die besten Speisen und Getränke aufgetischt, sondern diese werden auch fachgerecht und professionell serviert.
Die optische Mitte der Festtafel bildet eine stilvolle Dekantierkaraffe, zum Beispiel von der jungen Marke Menu. Dekantieren, also den Wein aus der Flasche in ein anderes, extra zu diesem Zweck entwickeltes Gefäß umzufüllen, dient in erster Linie dazu, den edlen Tropfen mit Sauerstoff anzureichern.
Junge Weine entfalten dadurch ihr vollmundiges Aroma und werden geschmeidiger. Generell tut Dekantieren den meisten Weinen gut, ausgenommen vielleicht sehr reifen Varianten, die von einem längeren Kontakt mit Luft ungenießbar werden können.
Es wird empfohlen, das Getränk etwa zwei Stunden vor dem Genuss zu dekantieren. Der Dekanter von Menu verkürzt die Wartezeit auf nur wenige Minuten und verwandelt das Dekantieren in eine Show der besonderen Art.
Vermutlich wird der Gastgeber seinen Freunden diesen Vorgang nicht vorenthalten wollen und vor ihren Augen die Weinflasche an die puristisch gestaltete Karaffe koppeln, damit der Wein an den Glasflächen herunterfließt und die frische Luft einatmet. Der Wein ist somit sofort zum Verzehr bereit.
Weine einschenken – nicht zu viel auf einmal
Bevor die Gläser gefüllt werden, testet der Gastgeber das edle Getränk selbst und begutachtet dessen Optik.
Keine Trübungen, kein Satz und auch das Aroma hat sich dank der Kühlung und dem Dekantieren vollständig entfaltet? Dann wird eingeschenkt.
Doch Vorsicht, denn eine wichtige Regel für das Wein servieren besagt: Die Gläser nicht randvoll füllen, sondern lediglich zu einem Drittel oder höchstens zur Hälfte.
Mit falscher Sparsamkeit hat diese Empfehlung nichts zu tun, sondern sie ist ein weiterer Bestandteil der Trink- und Tischkultur. Zum einen wird der Wein in einem nur halb gefüllten Glas besser mit Luft angereichert. Zum anderen schwenken viele gerne das Glas vor dem Trinkgenuss, damit sich das Aroma noch besser entfaltet. Mit einem vollen Glas lässt sich das freilich nur schwer machen.
Weingläser auswählen
Bei der Wiedersehensfeier der alten Freunde wird sowohl Rot- als auch Weißwein serviert, dementsprechend zieren die Festtafel unterschiedliche Gläser: Kleinere Gläser, die sich zur Öffnung hin etwas verengen, für den Weißwein und Rosé, sowie große, breite Rotweingläser.
Ausgewählt für den festlichen Anlass wurden Gläser von Holmegaard, einer dänischen Glashütte mit jahrhundertelanger Tradition. Die Gläserkollektionen von Holmegaard liefern reichlich Inspiration für die stilvolle Gestaltung einer Festtafel.
Da sind beispielsweise die Gläser aus der feminin-eleganten Serie Idéelle oder die maskulinen, charaktervollen Schiffsgläser, beide aus der Designwerkstatt von Per Lütken. Diese nordischen Gläser sind elegant und praktisch zugleich und liegen sehr gut in der Hand – auch nach ein paar Gläsern.
Weinflaschen lagern – kühl und dunkel
Nach einiger Zeit muss der Gastgeber in den Keller, um eine weitere Flasche aus seiner Sammlung zu holen. Am besten werden Weinflaschen liegend und bei kühlen Temperaturen gelagert, aber nicht im Kühlschrank, es sei denn es geht um einen speziellen Weinkühlschrank. Übrigens ist sogar ein kühler Ort in der Wohnung, zum Beispiel die Diele oder ein unbeheizter Abstellraum, durchaus für die Weinlagerung geeignet. Vor direkter Sonneneinstrahlung sind Weinflaschen in jedem Fall zu schützen. Traditionell werden Weine in Weinregalen gelagert.
Besondere Schätze können im „Winetube“ von Rosendahl präsentiert werden. Dieses platzsparende Weinregal ist die Erfindung des Designers Kim Almsig und wird an der Wand angebracht. Es ist eine originelle und optisch ansprechende Lösung für die Lagerung von mehreren Weinflaschen.
Dieses Regal ist eigentlich zu schön, um es im Keller zu verstecken, es gehört an einen prominenten Platz in der Wohnung – an dem aber Temperaturen unter 20°C herrschen.
Skål, auf die Freundschaft!
Die Zusammenkunft ist gelungen. Gespräche ohne Ende wurden geführt, Zukunftspläne geschmiedet, gemeinsame Projekte entworfen. Hervorragendes Essen und leckerer skandinavischer Wein haben ihren Beitrag zu diesem Alte-Freunde-Treffen geleistet…