« Von der Flora des Fernen Ostens inspiriert »
Vor fast 300 Jahren stellte das Unternehmen Rörstrand den ersten Porzellanteller her. Das war der Auftakt zu Schwedens erfolgreichster Geschichte in der Herstellung von Keramik. Als zweitälteste Geschirrfabrik Europas produziert die schwedische Manufaktur heute wie damals wunderbare Kreationen. Ostindia ist darunter das bekannteste Porzellan-Geschirr, das inzwischen die Aufmerksamkeit der gesamten Welt auf sich zieht.
Alles begann mit der Herstellung von Kachelöfen
Die Firma Rörstrand wurde im Jahre 1726 gegründet und gehört heute zu den ältesten Porzellanproduzenten Schwedens. Von Beginn an war sie als Hersteller von Kachelöfen bekannt. Bereits früh in ihrer Geschichte konnte sie große Erfolge feiern, da sie mit ihrer hohen Qualität überzeugte. Im 19. Jahrhundert produzierte das Unternehmen dann das Volksgeschirr der Schweden Swedish Grace und gehörte zu den größten Geschirrfabriken weltweit. Damit beeinflusste es das Design und die Entwicklung von Porzellan in ganz Europa.
Entwicklung zur modernen Porzellanmanufaktur
In den 1950er Jahren wendete sich das Unternehmen von der Massenherstellung ab, um dank des internationalen Durchbruchs des skandinavischen Designs anspruchsvoll gestaltete Service zu fertigen, ohne dabei den Blick auf die Funktionalität zu verlieren. Besonders für festliche Tafeln wurden und werden noch heute die geschmackvollen Kollektionen aus Skandinavien verwendet.
Die Marke Arabia ist ebenfalls Teil dieser Entwicklung des Geschirrgiganten und gilt seit Gründung 1873 durch Rörstrand als finnisches Pendant zu der Marke.
Im Laufe der Jahre haben viele bekannte Designer wie Monica Förster und Jonas Bohlin mit der schwedischen Porzellanmanufaktur zusammengearbeitet. Den entscheidenden Einfluss hatte jedoch die Kooperation mit Louise Adelborg, die das Unternehmen zu dem machte, was es heute ist.
Auch aktuell werden die Kollektionen der Manufaktur oft von großen Namen begleitet, und wenn von gutem Geschirr die Rede ist, dann ist häufig Rörstrand Geschirr gemeint.
Designs beliebter skandinavischer Designer
Louise Adelborg, die als Grande Dame des Unternehmens gilt, gestaltete die beliebte Kollektion Swedish Grace. Ihr hochwertiges Geschirr im klassisch skandinavischen Stil ist weltweit bekannt: perfekt aufeinander abgestimmte Unterteller, Tassen, Teller und vereinzelt auch Vasen und Kannen.
Heute wird es wieder in einer überarbeiteten Ausführung produziert. Durch ihre weiße Farbe wirken die Sets besonders zeitlos und edel. Marianne Westman ist ein ebenso bekannter Name der Firmenhistorie. Sie entwarf das Service Mon Amie, das ebenfalls seit einigen Jahren wieder aufgelegt wird.
Jonas Bohlin und Alf Wallender sind ebenso für Ihre sehr aufwendigen Kollektionen im Portfolio von Rörstrand bekannt. Mit den Serien Carisma, Corona und Qvint sorgte Bohlin zum Beispiel für eine wunderbare Kombination von Platten, Schüsseln und Tellern. Auch wenn die Kollektionen insgesamt zurückhaltend erscheinen, so sorgen sie doch für großes Aufsehen.
Bestes Beispiel ist Corona mit seinem schmalen, silbernen Rand. Von der skandinavischen Natur inspiriertes und aufregenderes Design präsentiert zuletzt die Kollektion Kulinaria von Hanna Werning.
Ostindia – Schwedisches Porzellan-Geschirr mit alter Geschichte
Die bekannteste Kollektion der schwedischen Manufaktur ist Ostindia. Seit 1932 wird es ununterbrochen gefertigt, erst aus Steingut und heute aus Porzellan. Die Marke gehört seit 2009 zum Markenreich des finnischen Konzerns Fiskars.
Das Rörstrand Ostindia Geschirr wurde in seiner Gestaltung von einem Stück eines Porzellantellers aus dem Laderaum des Ostindienfahrers „Götheborg“ inspiriert. Das Schiff lief bei seiner Heimreise von China 1745 im Göteborger Hafengebiet auf Grund und sank. Erst knapp 200 Jahre später fand die Frau des damaligen Betriebsleiters Knut Almström in einem Schrank in der Manufaktur die chinesische Porzellanscherbe, die das Vorbild für die ikonische Ostindia Kollektion wurde.
Um den heutigen Bedürfnissen gerecht zu werden, wurden nach und nach individuelle Elemente geschmackvoll und sorgfältig aktualisiert, wie zum Beispiel die exquisite Teekanne. Das von Anna Lerinder designte Service mit zartem ultramarinem Muster aus Blättern und Blüten wird von einem schmalen, warmen rostroten Rand eingefasst und charakterisiert ein unfehlbares Gespür für Stil.
Ob Eierbecher, tiefe und flache Teller, Servierplatten, Schüsseln und Becher in verschiedenen Größen, alle verfolgen sie Funktionalität und guten Geschmack.
Ostindia Floris
Das Unternehmen hat die Serie im Jahre 2012 anlässlich ihres 80-jährigen Jubiläums sowie in Hinblick auf ihre Verwendung und Funktion mit weiteren Artikeln auf den neuesten Stand gebracht. Das Ergebnis ist Floris, eine Serie, deren Design von Caroline Slotte erdacht wurde.
Caroline Slotte ist ausgebildete Keramikerin. Ihre Arbeiten stehen in den Sammlungen des Victoria & Albert Museums in London und des New Yorker Museums of Arts & Design. Als die Designerin mit der Arbeit an der neuen Kollektion Floris begann, versuchte sie sich bildhaft vorzustellen, wie das Muster wohl aussehen würde, wenn die kostbare Porzellanscherbe erst in moderner Zeit entdeckt werden würde. Ihre Vorstellung des Motivs war von Natur aus wild. Sie wollte aber das ursprüngliche Muster beibehalten. So ist es noch deutlich zu erkennen.
Um besser zu reflektieren, wie wir in der heutigen Zeit essen, fügte die Designerin neue Artikel hinzu. Die Kollektion umfasst drei vielseitige Elemente in verschiedenen Größen: Teller, Schüssel und Becher. Sie sind mit dichtem Laub gemustert, das sich wie ein Schleier über das Rörstrand Geschirr legt.
Das Muster ist ebenso in Ultramarinblau gehalten wie das ursprüngliche Design. Durch das dichte Blattwerk wirkt die Kollektion insgesamt etwas dunkler und bildet in Kombination mit dem ursprünglichen Ostindia Geschirr einen wunderbaren Kontrast.
Schwedisches Design wie dieses verleiht der Tischdekoration eine elegante und ganz persönliche Note.