« Ostern auf skandinavische Art »
Der Frühling kommt nach Skandinavien. Er ist etwas zu spät und daher in Eile, er lässt den Schnee schmelzen und die Blumen sprießen, er schenkt wohlige Wärme und füllt die Luft mit köstlichen Aromen. Der Frühling hat noch ein ganz besonderes Geschenk im Gepäck – das romantische Osterfest, das Fest des Erwachens und der neuen Hoffnung. Zu Ostern zieht die Natur ein neues, buntes Kleid an, auch der Mensch sehnt sich nach Erneuerung und frischen Farben. Das Haus wird zum Osterfest in Skandinavien aufwendig dekoriert, um dem Frühling einen angemessenen Empfang zu bereiten.
Wie sieht eigentlich die Oster-und Frühlingsdeko in Nordeuropa aus? Gibt es Besonderheiten und Unterschiede zu unserer Art, das Frühlingsfest zu feiern? Wir werfen einen kurzen Blick auf die Osterbräuche Skandinaviens, um uns ganz besonders der Ostertafel und Tischdekoration zu widmen.
Ostern in Skandinavien – ein religiöses Fest wird zum Frühlingsschmaus
An Ostern wird die Auferstehung Christi gefeiert – das ist in Skandinavien verständlicherweise nicht anders als hierzulande. Ein Kirchgang gehört freilich nicht in jeder Familie zur Tradition, dafür aber eine festlich geschmückte Ostertafel. War es früher üblich, in aller Frühe zu speisen, wird heute Ostern oft mit einem ausgedehnten Brunch begangen. Zu den beliebtesten Ostergerichten zählen hartgekochte Eier, aber auch andere Eierspeisen wie Rühr- oder auch Spiegelei.
Serviert werden außerdem je nach Land und Region eingelegter Hering, Leberpastete, Lachskaviar oder auch ein Osterlamm, wie es zum Beispiel in Südschweden üblich ist. Als Nachtisch gibt es Milchreis oder eine Schokoladentarte, als Getränk – die erfrischende Limonade Påskmust oder auch ein Osterbier.
Ostersymbolik – Küken und Lämmer ja, Osterhasen eher nein
Zu den bekanntesten österlichen Symboltieren gehört in Deutschland der niedliche Osterhase, dessen Aufgabe es ist, Ostereier zu hüten und zu verstecken. Hasen gehören bei uns einfach zur beliebten Frühlingsdeko. In den Ländern Skandinaviens ist dem nicht so: Je weiter nach Norden, desto mehr verlieren sich die Spuren des Osterhasen. Während in Dänemark das Tierchen inzwischen zur Ostertradition gehört, sind in Norwegen keine süßen Nager als Ostertiere bekannt.
Desto mehr aber die Hühner, Küken und Eier. Ein Ei ist ein altes Symbol für Ostern, denn hier entsteht aus einem scheinbar toten Gegenstand ein neues Leben. Es ist mit seiner abgerundeten Form außerdem ein Sinnbild für die Endlosigkeit und den ewigen Kreislauf der Natur.
Eier und Küken gehören zusammen, daher sind lebensfreudige, strahlend gelbe Küken zu Ostern in Skandinavien überall zu sehen, in einer Stadtwohnung verständlicherweise am häufigsten als Frühlingsdeko.
Lämmer werden im Frühling geboren, ein Lamm steht für die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Demut. Das Lamm als Symboltier ist stark religiös konnotiert, denn auch Jesus wird oft als „Lamm Gottes“ bezeichnet.
Ein Lämmchen als Ostertier ist in Skandinavien ebenfalls bekannt, obschon nicht so berühmt wie Eier und Küken. Trotzdem wird es als Oster- und Frühlingsdeko eingesetzt.
Osterdekoration für den Tisch – so wirkt die Tafel skandinavisch
Das Auge isst mit, daher ist die Tafel fürs Osterfrühstück oder den Osterbrunch festlich zu dekorieren. Für die Osterdeko gelten die gleichen Regel, wie für die Einrichtung im nordischen Stil überhaupt: Die Frühlingsdeko darf nicht zu üppig ausfallen, gedeckte Farben und dezente Nuancen sind vorzuziehen, auf eine klare Linie und organische Formgebung ist zu achten. Die Komposition soll harmonisch und ausgewogen wirken, gerne mit einer Prise Humor und einem leichten Augenzwinkern.
Tischdecken – eher einfarbig
Nichts gegen kunterbunte Tischtücher, jedoch darf nicht vergessen werden: Eine Tischdecke bildet den Hintergrund für die gesamte Frühlingsdeko auf dem Tisch.
Ein farbenfrohes Tischtuch lässt somit für Kreativität nicht allzu viel Freiraum, dazu würde nur sparsam verteilte, einfarbige Tischdeko passen. Ein monochromes Tischtuch nimmt sich zurück und bietet Platz für jede Dekoidee.
Lichtlösungen – Teelichter und Stumpenkerzen als Osterdeko
Das Kerzenlicht verleiht der Tischdekoration Lebendigkeit und Frohsinn. Schlichte Teelichter von Iittala aus der Serie Kivi oder der edle Lotus von Holmegaard spenden dezentes Licht und schaffen eine gemütliche Atmosphäre.
Stumpenkerzen sorgen für eine intensivere Beleuchtung und sind außerdem praktische Dauerbrenner. Auf einem Kerzenteller von Holmegaard lassen sich mehrere Stumpenkerzen aufstellen, sodass im Handumdrehen ein effektvolles Lichtobjekt entsteht.
Die Natur zieht ein – Blumenschmuck als Frühlingsdeko
Ostern in Skandinavien ist ohne frische Blumen undenkbar. Eine nordische naturbewusste Frühlingsdeko zieht Blumentöpfe mit Primeln oder Hyazinthen den Schnittblumen vor.
Zusätzlich zum Blumenschmuck lässt sich eine beeindruckende Osterdeko ganz einfach selbst herstellen: Einen etwa ein Meter langen Zweig zum Beispiel von der dekorativen Korkenzieherweide waagerecht über dem Esstisch aufhängen und mit sympathischen Ostermobiles von Flensted, mit „Hennenkugeln“ von Nääsgränsgården aus Schweden oder, wenn es besonders edel sein soll, mit den berühmten Porzellaneiern aus der aktuellen Kollektion von Royal Copenhagen schmücken.
Diese Lösung hat zwei Vorteile: Zum einen wird die Osterdekoration dadurch besonders gut sichtbar und zum anderen bleibt mehr Raum für Geschirr und Speisen auf der Tafel selbst.
Bunte Eier und lustige Hennen
Ob als ein sorgfältig dekoriertes Osternest oder als einzelne dekorative Objekte – bunt bemalte Eier sind ein untrennbarer Teil der Osterdeko in skandinavischen Ländern. Wer keine Zeit oder kein Talent hat, um die fest gekochten Eier selbst zu bemalen, greift zum Beispiel auf die Porzellaneier von Royal Copenhagen zurück, die praktischerweise auch ein paar Süßigkeiten in ihrem Inneren verstecken können.
Nordisch unkompliziert sehen dagegen die Holzeier von Aarikka aus Finnland, die in Handarbeit in Behindertenstätten einzeln gefertigt werden und nicht nur in diesem Land, sondern auch darüber hinaus inzwischen Kultstatus genießen. Passend zu den Ostereiern von Aarikka darf eine wohlernährte Henne oder ein streitbarer Hahn aus dem Hause Nääsgränsgården den Ostertisch zieren.
Lebhafter wirkt die Osterdeko nur, wenn mit einzelnen Figuren eine kleine Szene gestaltet wird: Um die glücklichen Eltern, den Hahn und die Henne, versammeln sich ihre frisch geschlüpften Küken, rund um sie – drei bis fünf bemalte Eier. In den sanften Kerzenschein getaucht, wirkt solche Osterdeko für den Tisch natürlich schön.
Hoptimisten
Ach so, in die Küken-Rolle schlüpft übrigens gerne auch ein gut gelaunter Hoptimist Bimble Chick aus Dänemark. Der optimistische Hoptimist kann nicht anders als überschwängliche Osterfreude zu verbreiten.
Die fröhlichen Kultobjekte aus der Feder von Hans Gustav Ehrenreich sind seit Ihrer Neulancierung wieder in zahlreichen Wohnungen zu finden und geben nicht nur als Frühlingsdeko eine drollige Figur ab.
Eine Chance für den Hasen
In der Tat gehören Hasenfiguren nicht unbedingt zur beliebtesten Osterdeko in Nordeuropa. Es sei denn, es geht um einen „hoptimistischen“ Hasen oder den ikonischen Hasen Pupu von Aarikka. Die beiden sind herzlich willkommen und dürfen sogar neben den geschäftigen Hennen die Ostereier hüten.
Osterdeko auf nordische Art – das ist die Kunst, mit nur ein paar Details Impressionen und Atmosphäre zu schaffen. Eine skandinavische Frühlingskomposition wirkt unangestrengt, sie ist mit viel Sympathie und Interesse zum Detail gestaltet. Diese Osterdeko ist wie Skandinavien selbst: Naturverbunden und bescheiden, zurückhaltend und zeitlos schön.