« Das Licht Dänemarks »
Louis Poulsen ist ein Sinnbild des nordischen Lifestyles, denn seine Leuchten sind schick und schlicht zugleich, praktisch und elegant, funktionell und doch jede davon eine einzigartige Schönheit.
In Norden macht sich die Sonne rar, die kalten Winternächte sind lang, im Sommer muss das Licht oft seinen Weg durch eine dicke Wolkendecke bahnen. Das Licht ist ein wertvolles Gut, daher will jeder Design-Entwurf möglichst viel Licht einfangen und setzt auf helle Farben, einen gekonnt platzierten Spiegel – und natürlich auf Leuchten. Skandinavische Leuchten sind, wie jedes andere Element des Interieurs, funktionell. Doch zugleich sind sie viel mehr als nur praktische Lichtquellen. Den Leuchten aus Nordeuropa wohnt eine stilvolle Eleganz inne, sie begeistern mit einer klaren Linie und überraschen oft mit ihrer außergewöhnlichen Form. Jedoch ist ihr Design bis zum kleinsten Detail durchdacht und dient einem einzigen Zweck – die Räume mit Licht zu beleben und zu verschönern. Die besten Ideen für Beleuchtung auf skandinavische Art hat seit fast einhundert Jahren das Unternehmen Louis Poulsen aus Dänemark.
Louis Poulsen – die Entdeckung des Lichtdesigns
Alles begann 1874, als Ludvig Poulsen beschlossen hatte, einen Weingroßhandel zu eröffnen. Doch der gewünschte Erfolg blieb aus, nach nur vier Jahren musste das Unternehmen schließen. Im gleichen Jahr ließ sich Ludvig Poulsen von der damals innovativen Branche der Elektrizitätswirtschaft inspirieren und fing an, mit Elektrogeräten zu handeln. Das war im Jahre 1892. Schon bald erweiterte sich das Sortiment um mehrere Leuchten. Diese spielten mit der Zeit eine immer größere Bedeutung für das Unternehmen. Louis Poulsen, der Neffe von Ludvig Poulsen, übernahm 1896 den Betrieb, den er zusammen mit seinem damaligen Partner S. Kaastrup-Olsen weiterführte. 1917 schied Louis Poulsen aus dem Betrieb aus, der Firmenname „Louis Poulsen“ blieb aber unverändert und erinnert auch heute noch an die ersten Schritte des heute weltberühmten Labels.
Zusammenarbeit mit Poul Henningsen – der Weg zum Erfolg
Das Jahr 1927 markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte des Unternehmens. Damals begann eine außerordentlich fruchtbare und zukunftsweisende Kooperation der Firma Louis Poulsen mit dem dänischen Architekten und Designer Poul Henningsen. Als fortschrittlicher Intellektueller und talentierter Künstler, prägte P. Henningsen den Stil von der Marke nachhaltig. Die Zusammenarbeit dauerte über Jahrzehnte und endete erst 1967 mit dem Tod des Designers. Eine der berühmtesten Leuchten, die jemals von Henningsen entworfen wurden, ist zweifelsohne die Pendelleuchte PH 50 (PH 5), entstanden im Jahre 1958. Auch heute noch stellt diese Lampe ein Highlight in der Kollektion dar und wird jährlich mit geringfügigen Veränderungen in einer breiten Farbpalette hergestellt.
PH 50 – die ikonische Leuchte von Louis Poulsen
Der Name ist einfach zu entziffern: PH steht für Poul Henningsen, 50 – für den Durchmesser von 50 Zentimetern. Die Lampen der Kollektion sind schlicht, formschön und zeichnen sich durch ihr intelligentes Design aus. Damit sind Sie typisch skandinavisch. Die Grundidee von Poul Henningsen war es, eine Leuchte zu konstruieren, die zu 100 Prozent blendfreies Licht spendet. Genau das ist dem Designer mit dem außergewöhnlichen Design der PH 50 gelungen. Egal, wie die Pendelleuchte aufgehängt wird, bleibt das Licht blendfrei. Der Schirm der Lampe besteht aus drei reflektierenden Schirmen, die das Licht gezielt nach unten führen. Doch die geniale Leuchte vermag es, auch den gesamten Raum zu erhellen, indem sie ebenfalls seitlich Licht spendet.
Das nach unten gerichtete Licht ist hell und kühl, es lässt die Farben besonders natürlich erscheinen. Dank einem farbigen Schirmelement in der Mitte ist das seitwärts abstrahlende Licht warm und kreiert dadurch eine wohlige Atmosphäre. Die PH 50 Leuchten gibt es in mehreren Farben, von zurückhaltendem Weiß über das würzige Wasabi Green bis hin zum knalligen – und nicht minder authentisch skandinavischen – Rot. Neben Metall wird übrigens auch Milchglas für die Herstellung der Schirme verwendet.
Das PH-Design ist dermaßen erfolgreich, dass heute nicht nur Pendelleuchten, sondern auch Steh-, Tisch- und Pollerleuchten mit diesem originellen Schirm zum Sortiment von Louis Poulsen gehören.
PH Artichoke oder Zapfen – facettenreich und immer noch blendfrei
Sie nennt sich Artichoke oder auch Zapfen – beide Namen beschreiben diese Leuchte absolut treffend. Geboren ist das exzeptionelle Kunstwerk im gleichen Jahr wie die schlichtere PH 50, nämlich 1958, und stammt ebenfalls aus der Werkstatt von Poul Henningsen. Die PH Artichoke wurde ursprünglich für das Restaurant Langelinie Pavillonen in Kopenhagen entworfen, das 1956-1958 in einem modernen, dynamischen Stil erbaut wurde. In der skulpturalen Form der verspielten Artichoke wird die Strenge von PH 50 aufgelockert und eine Leuchte endgültig in den Rang eines Kunstobjekts erhoben. Die Artichoke ist ein Blickfang ohnegleichen und bildet die optische Mitte eines jeden Raumes. Doch, und wie könnte dies beim skandinavischen Design auch anders sein, der PH Zapfen ist ein Meisterwerk der Funktionalität. Ihr Schirm, bestehend aus 72 Elementen oder Blättern, die in 12 Reihen mit jeweils 6 Elementen eingeordnet sind, sorgt für ein blendfreies Licht. Unabhängig vom Blickwinkel, egal, wie hoch oder tief diese Leuchte aufgehängt ist.
Etwas schräg und doch vernünftig – die AJ
Diese typisch nordische Leuchte ist schnörkellos, praktisch und edel. Entworfen wurde die Leuchte mit einer leichten Schräge für das Unternehmen Louis Poulsen von einem anderen Großen unter den dänischen Designern und Architekten. Arne Jacobsen, dessen prägnanter und klarer Stil dem Funktionalismus zuzuordnen ist, kreierte die nach ihm benannte AJ-Leuchte ursprünglich für das SAS Royal Hotel (Radisson Blu) in der dänischen Hauptstadt. Geboren 1960, avancierte die zunächst nur für das Hotel gedachte Leuchte schnell zu einer Berühmtheit und zum Liebling der Käufer.
Die AJ begeistert mit ihrer Zielstrebigkeit sowie mit dem hellen und doch blendfreien Licht. Die Leuchte lässt sich mehrfach verstellen und ist insofern denkbar flexibel. Für alle, die von den strengen Farben Weiß oder Schwarz etwas gelangweilt sind, gibt es die schräge Leuchte von Louis Poulsen in mehreren intensiven Tönen.
Louis Poulsen heute – mehr Licht!
Das traditionsreiche Unternehmen liebt seine schönsten Leuchten, die ihm einst zum Welterfolg verholfen haben. Die PH 5 (50) und die Leuchte AJ sind aus dem Sortiment nicht mehr wegzudenken. Doch die Zeit bleibt nicht stehen und die Marke Louis Poulsen blickt hoffnungsvoll nach vorn.
Junge kreative Designer machen dem Namen der Firma alle Ehre und bereichern die Kollektion Jahr für Jahr mit neuen Modellen.
Mit den filigranen Formen von mehreren ineinander geschobenen Schirmen begeistert die „Collage“ von Louise Campbell. Aus der gleichen Werkstatt stammen die Pendelleuchten „LC Shutters“. Die dekorativen Schirme, oft mit fröhlichen Farbtupfern geschmückt, verleihen dem skandinavischen Design eine kleine orientalische Note.
Von Ross Lovegrove stammt die runde Leuchte „Aeros“ mit dem Fibonacci-Muster, das nur auf den ersten Blick willkürlich erscheint und eigentlich den in ihrer Logik faszinierenden Regeln der Mathematik folgt.
Clara von Zweigbergk entwarf die schlichte und sympathische „Cirque“-Leuchte, deren Farben dezent und das Licht selbstverständlich blendfrei ist.
Louis Poulsen ist ein untrennbarer Teil der Designgeschichte Dänemarks geworden. Das Gros seiner Leuchten ist für den Innenbereich bestimmt, doch auch Leuchten für den Außenbereich gehören inzwischen fest zum Sortiment, nicht zuletzt die robusten Pollerleuchten wie Toldbod und andere.