Holmegaard

« Traditionsreiche Glaskunst »

Traute Zweisamkeit an einem lauwarmen Abend auf der Terrasse. Zwei Menschen haben nur Augen füreinander und feiern ihre Liebe. Die mit Wein gefüllten Gläser, den funkelnden Sternen gleich, bilden zusammen mit einem gläsernen Kerzenständer und kurvenreicher Vase eine Einheit. Das Licht, gefangen in den Facetten und Rundungen der schwerelos-transparenten Kunstwerke, lässt ein lebendiges und gleichzeitig behagliches Bild entstehen. So geht skandinavisch: Schlicht und fantasievoll, leicht und natürlich, sinnvoll und stylisch.

Die Leichtigkeit der Gläser, Karaffen und Vasen harmoniert mit der Bodenständigkeit des nordischen Designs und so wird der einzigartige Stil geboren, dessen Name Scandi-Chic heißt. Wenn sich aber jemand auf die Suche nach einem genuin skandinavischen Glasdesign begibt, dann fällt schon bald der Name Holmegaard.

Torfmoor als Geburtsstätte der Glaskunst

In den Zwanzigerjahren des 19. Jahrhunderts fehlte in Dänemark eine eigene Glasgießerei. Daher reichte Graf Christian Danneskiold-Samsøe beim König von Dänemark ein Gesuch für die Gründung einer Glasmanufaktur ein. Dies geschah im Jahre 1823. Leider verstarb der Graf noch bevor die entsprechende Erlaubnis erteilt wurde. Seine Witwe die Gräfin Henriette bestand darauf, eine Lizenz anstatt ihres Gemahls zu bekommen und gründete bereits 1825 eine Glasgießerei. Als Ort wurde das Torfmoor Holmegaard auf der Insel Seeland bestimmt. Diese Wahl war alles andere als zufällig, denn mit Torf wurden damals die Öfen der Glasmanufaktur geheizt.

Grünes Licht am Start und klare Verhältnisse als Ziel

Alles begann nüchtern, praktisch und… grün. In den ersten Jahren stellte Holmegaard ausschließlich grüne Flaschen her. Von einem Glasdesign konnte noch nicht die Rede sein. Doch die Gräfin wünschte eine Erweiterung des Sortiments. Nur bei grünem Glas und ausschließlich bei Flaschen sollte es keineswegs bleiben. Aus Böhmen wurden erfahrene Glasbläser zu Rate gezogen und schon bald lieferte die Manufaktur die ersten Gläser aus transparentem Glas. Diese damals noch ungewöhnlichen Produkte stießen auf eine hohe Nachfrage. Die Manufaktur erlangte bereits im 19. Jahrhundert internationale Berühmtheit.

Glasdesign von Per Lütken – jedes Glas ein Kunstwerk

Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Holmegaard mit einigen Problemen zu kämpfen. Kriselnde Wirtschaft, mangelnde Nachfrage, aber auch ein fehlendes Unternehmenskonzept führten beinahe zum Bankrott. Doch schon der talentierte Designer Jacob Eiler Bang (1899 – 1965), der 1928 in der Manufaktur angefangen hat, konnte die Lage weitgehend retten. Sein funktionelles Glasdesign bescherte ihm und dem Unternehmen neue internationale Erfolge und eine sichere Perspektive.

Per Lütken (1916 – 1998) ist ein weiterer Name, der mit der Geschichte des Unternehmens untrennbar verbunden ist. Über 3.000 Kunstwerke aus Glas stammen aus seiner Werkstatt, darunter die berühmten und heute noch extrem erfolgreichen Serien wie das Schiffsglas, Charlotte Amalie oder Idéelle.

Holmegaard heute – aus Liebe zum Glas

Bis heute steht der Markenname Holmegaard wie keine andere Manufaktur für anspruchsvolles skandinavisches Glasdesign. Neben der vollautomatischen Glasherstellung werden in den Glaswerken des Unternehmens immer noch mundgeblasene Glaskunstwerke hergestellt. Bei der traditionellen Produktion entstehen Unikate, die mit ihrer originellen Formgebung und Farbe begeistern. Aber auch die Gläser, Dekanter oder Karaffen aus der industriellen Fertigung sind stets ein besonderes Highlight, denn hinter jedem Kerzenständer oder jeder Vase, hinter jedem noch so kleinen Windlicht stehen Entwürfe renommierter Designer. Mit viel Geschmack und Liebe zur Glaskunst gezeichnet, sind Produkte von Holmegaard in ihrer scheinbaren Schlichtheit nie alltäglich oder profan, sondern immer funktional und formschön.

Die Designer

Karen Blixen Vasen, Übertöpfe oder Windlichter sind trotz ihrem schlichten Weiß einen Blickfang in jedem Interieur. Das Besondere ist die Form, so die Designerin Anja Kjær, inspiriert von den goldenen Halsreifen – einem beliebten Schmuck der Frauen in Afrika. Anja Kjær, eine weltweit erfolgreiche Designerin, arbeitet gerne für Holmegaard und entwirft für das renommierte Label immer neue Kunstwerke.

Maria Berntsen, die für Holmegaard unter anderem Windlichter und Laternen aus der Serie „Design with Light“ entwarf, träumt davon, dass das Glasdesign aus ihrer Werkstatt die Menschen in ihrem Alltag begleitet. Es sind sinnvoll-praktische und doch faszinierende „Kleinigkeiten“, die dafür gedacht sind, das Leben leichter und schöner zu machen. Zu erkennen sind Werke von Maria Berntsen übrigens oft an einem Lederstreifen, der meist als Griff für die feinen Gebilde aus transparentem Glas eingesetzt wird.

Torben Jørgensen gönnt sich gerne ein Glas Bier und somit ist es kein Zufall, dass er für seine Lieblingsmarke mehrere Biergläser entwarf. Doch auch formschöne Teelichter aus der Serie Lotus, in mehreren Größen zu bekommen, entstammen seiner Werkstatt.

Peter Svarrer ist verliebt in das Licht und nennt sich selbst gerne einen Lichtmeister. Sein Ideal sind Weingläser oder Karaffen, die das Licht einfangen und es widerspiegeln. Aus seiner Werkstatt stammt die stilvolle Serie Cabernet, zu der neben den Gläsern auch Dekanter und Kerzenständer gehören.

Hiermit sind nur einige der aktuellen Gesichter der Marke Holmegaard genannt, welche die Kollektionen von dieser Marke heute mitgestalten und das moderne dänische Design zu dem machen, was es ist: Edel, stilsicher und mit einer klar erkennbaren praktischen Note.

Charlotte Amalie und andere Schönheiten

Holmegaard bedeutet nicht nur Innovation, sondern auch Tradition. Auch deswegen werden die traditionsreichen und erfolgreichen Serien über Jahre, ja über Jahrzehnte, weitergeführt.

Charlotte Amalie, einst von Per Lütken entworfen, ist eine besondere Schönheit. Kerzenständer und Gläser machen auf sich vor allem mit ihrem formschönen Fuß aufmerksam. Der Fuß, einer luxuriösen Perlenkette gleich, wirkt nostalgisch und ist gleichzeitig praktisch. Typisch skandinavisch also.

Von Per Lütken stammt auch das gedrungene, robuste und doch so schicke Schiffsglas. Ideal für Bier oder auch Schnaps, sind die Gläser aus der Reihe Schiffsglas (Skipsglas auf Dänisch) in mehreren Größen erhältlich. Die Form bleibt weitgehend gleich, charakteristisch ist der stabile runde Fuß, der gut in der Hand liegt.

Das feminine Pendant zum Schiffsglas ist die Serie Idéelle, zu der neben den Bier- und Schnapsgläsern auch Wein- und Wassergläser sowie Karaffen gehören. Der Fuß der Serie begeistert mit einer femininen Kurve, die leicht gebogene Kante mutet verführerisch an und ist nach den Regeln des nordischen Designs alles andere als bloße Ästhetik. Dieses Stilelement erleichtert nämlich das Trinken.

Die Serie No. 5, ebenfalls von Per Lütken entworfen, galt mit ihren sehr zurückhaltenden Formen in den 1970er-Jahren als eher gewöhnungsbedürftig. Doch jetzt, Jahrzehnte später, werden No. 5-Gläser immer noch hergestellt und die Nachfrage bleibt unvermindert hoch. Ein Glas aus dieser Reihe wirkt leicht und ist gerade wegen seiner klaren Formgebung so beliebt.

Holmegaard für das eigene Zuhause

Glasdesign aus dem Hause Holmegaard ist vielseitig und schön auf seine nordische Art. Klare Linien, hoher praktischer Nutzen, kombiniert mit einer dezenten Schönheit, hochwertige Materialien – das alles macht skandinavisches Design aus.

Es gibt kaum einen Bereich im Haus, wo ein kleines Kunstwerk aus der dänischen Schmiede fehl am Platze wäre. Eine Laterne vor dem Hauseingang, ein Wandschmuck aus Glas in der Diele. Obstschalen und Gläser in der Küche, Kerzenständer und Vasen im Wohn- und Esszimmer – Glas ist in jedem Raum eine gelungene Dekoration und ein stilvolles Wohnaccessoire.

Nun sind wir wieder bei dem verliebten Paar auf der Terrasse. Noch ein Glas Wein aus dem Dekanter eingeschenkt, eine neue Kerze angezündet, einen Strauß Schnittblumen aus dem Garten geholt – es wird ein Abend voller Träume sein, ein Abend im skandinavischen Stil.