« Große Kunst aus Keramik »
Vor allem ein Name ist aus der Geschichte des Unternehmens Kähler nicht wegzudenken – die Rede ist von Svend Hammershøi, einem der talentiertesten Keramiker Skandinaviens. Das Markenzeichen seiner Kreationen sind die berühmten Rillen gepaart mit weichen, abgerundeten Formen. Eine Hommage an dieses inzwischen ikonische Design stellt die neue Kollektion Kähler Hammershøi dar, die vor einigen Jahren von der Manufaktur lanciert wurde. Die zeitlos schöne Linienführung scheint dabei jedem Geschirrstück und Wohnaccessoire gleich gut zu stehen.
Doch wer war eigentlich Svend Hammershøi und welche Gestaltungsmöglichkeiten bietet die neue Kollektion aus dem Hause Kähler?
Designphilosophie
Kähler, das Urgestein des skandinavischen Handwerks und eine Traditionsmarke mit Weltruf, stellt alltagstaugliches Keramikgeschirr mit einem hohen künstlerischen Anspruch her. Das Unternehmen steht für pragmatische Lösungen und genuin nordische Ästhetik mit ihrer Liebe zum Schlichten und Natürlichem.
Seinen Erfolg hat die Keramikmanufaktur nicht zuletzt der Zusammenarbeit mit führenden zeitgenössischen Designern zu verdanken.
Die Geschichte einer fruchtbaren Zusammenarbeit
Gegründet im Jahre 1839 im dänischen Næstved auf der Insel Seeland, war die Keramikmanufaktur bis in die 1970er-Jahre in Familienbesitz. Zunächst spezialisierte sich das kleine Unternehmen auf die Keramiköfen. Schon bald kamen Töpfe, Schüsseln und weiteres Alltagsgeschirr dazu. Bereits in den Anfangsjahren versuchten die Firmengründer, eine Verknüpfung zwischen dem skandinavischen Kunsthandwerk und der hohen Kunst herzustellen, um das Unternehmen auch weltweit zu etablieren.
Die Bereitschaft Hammershøis, mit dem Keramikhersteller zusammenzuarbeiten, war für die Manufaktur ein Glücksfall, denn kaum ein anderer Künstler verstand den Grundgedanken des nordischen Kunsthandwerks so gut, wie der Maler aus dem dänischen Frederiksberg. Das Ergebnis ist das berühmte Rillendesign, das mit Recht als moderne Klassik zu bezeichnen ist.
Svend Hammershøi
Doch zunächst einiges über den Künstler selbst. Geboren 1873 in Kopenhagen, interessierte sich Hammershøi bereits seit seinem 14. Lebensjahr ganz besonders für Keramik, versuchte sich aber auch als Zeichner, Aquarellist und Landschaftsmaler.
Sein älterer Bruder, Vilhelm, einer der führenden Maler Dänemarks, blieb für Svend sein Leben lang eine wichtige Inspirationsquelle.
Als eine weitere Quelle der Inspiration diente dem Meister die Volkskunst seiner Heimat.
Mit der Keramikmanufaktur arbeitete der Keramiker seit 1893 mit einigen Unterbrechungen, zum Beispiel für einen vierjährigen Aufenthalt in England 1910 – 1914, bis zu seinem Tod im Jahre 1948. In dieser Zeit erschuf er eine Reihe an herausragenden Kunstwerken, darunter die berühmte Vase mit dem Rillenmuster.
Nordische Klarheit und antike Vorbilder
Würde jemand das skandinavische Kunsthandwerk mit nur wenigen Begriffen beschreiben wollen, so wären vermutlich „Funktionalität“, „Natürlichkeit“ und „Eleganz“ passende Begriffe. Dabei ist die letzte „Qualität“ eher als Ergebnis der beiden ersteren zu verstehen. Genau diese Kernidee spiegelt sich in dem Rillenmuster der Hammershøi Vasen gekonnt wieder. Zugleich stellt die klare und doch weiche Linienführung der Vasen eine Verbindung zu antiken Vorbildern her und lässt an formvollendete Amphoren denken.
Somit ist es dem Künstler gelungen, eine Brücke zwischen Nord- und Südeuropa und gleichzeitig zwischen dem bis dahin international nur wenig beachteten nordischen Kunsthandwerk und den Meisterwerken der Weltkunst zu schlagen. Übrigens erwies sich das Rillenmuster als äußerst praktisch, denn es lässt jedes Geschirrstück angenehm und sicher in der Hand liegen. Auch in diesem Sinne ist diese Kreation sowohl skandinavisch als auch von der Antike inspiriert, denn die Alten Griechen entwarfen ihre Vasen keineswegs als museumsreife Kunstobjekte, sondern in erster Linie als Gebrauchsgegenstände.
Hammershøi Vasen und Geschirr – im 21. Jahrhundert wieder entdeckt
Nicht dass die Kunst Hammershøis gänzlich in Vergessenheit geraten ist, jedoch war im Sortiment von Kähler Design das Geschirr mit dem markanten Muster bis vor Kurzem eindeutig unterrepräsentiert. Das änderte sich schlagartig, nachdem die neue Kollektion, von Hans-Christian Bauer interpretiert und lanciert wurde.
Der gebürtige Norweger, Jahrgang 1980, lebt und arbeitet als Designer seit Jahren in Kopenhagen. Ihm gehört das HC Bauer Design Studio in Frederiksberg. Als Absolvent der renommierten Königlichen Akademie der schönen Künste Dänemarks, gehört Bauer inzwischen zu den gefragten Produktdesignern. In seinem Portfolio finden sich Zusammenarbeiten mit bekannten Labels wie zum Beispiel Menu oder Norm Architects.
Die Serie Kähler Hammershøi Vasen und Geschirr gilt als Meisterstück des Designers. Das Rillenmuster wurde im Zuge des Neuentwurfs endgültig in den Rang eines Klassikers erhoben.
Seine immerwährende Aktualität und seine zeitlose Schönheit zeichnen alle Designklassiker aus und machen sie so beliebt.
Festliche Note für den Alltag
Die Kollektion Kähler Hammershøi ist alltagstauglich und folgt somit dem Grundprinzip von Kähler Design – mit dem Keramik Geschirr den Alltag zu verschönern. Andererseits werten diese Accessoires jede Festtafel auf. Das Besondere: die Serie ist nicht als ein Service erhältlich, sondern als einzelne Objekte.
Um der Tischgestaltung eine skandinavische Note zu verleihen, reichen eine Teekanne, ein Väschen oder vielleicht ein Kerzenhalter aus – vor allem, wenn die sonstige Dekoration betont schlicht ausgewählt wird.
Andererseits harmonieren alle Elemente der Kähler Hammershøi Kollektion perfekt miteinander und erschaffen gemeinsam eine stimmige skandinavische Atmosphäre.
Mehr als Vasen: Vielseitige Sammlung
Die Kollektion ist unglaublich vielseitig konzipiert, sodass sich die Tafel im einheitlichen Stil gestalten lässt. Teller und Schüsseln in jeder Größe, Tassen und Gläser, Teelicht- und Kerzenhalter – es fehlt wirklich an nichts.
Einige Accessoires wie zum Beispiel Salz- und Pfefferstreuer oder -mühlen, kombinieren die typische Keramik mit Eichenholz, wodurch das Design einen modernen, dynamischen Touch bekommt. Glas bringt mehr Leichtigkeit und Transparenz in die Gestaltung von Dosen und Karaffen, obschon das Rillenmuster an sich fast schwerelos wirkt.
Die Farbpalette wird bewusst diskret gehalten, jedoch ganz ohne leuchtende Farbakzente bleibt es nicht – auf Wunsch lässt sich die Tafel sogar in feurigem Rot gestalten. Warum aber nicht für skandinavisch-bunte Momente zu sorgen und alle Farben, in denen das Hammershøi Geschirr erhältlich ist, kombinieren?
Eine Vase in dezentem Rot, Kerzenständer in Blau und Eierbecher in Schwarz – dank der reduzierten Form lässt dieses Keramik Geschirr sogar diese Möglichkeit zu.
Das Geschirr aus der Feder Bauers hat ein episches Vorbild neu erörtert und ist ein Universaltalent mit Charakter. Es passt zu jedem Anlass, ohne gesichtslos zu wirken. Es ist eine typisch skandinavische Schönheit, der man antike Wurzeln nachsagen darf. Und allem voran eine rundum gelungene Neuauflage ikonischen Designs.