« Weit mehr als Smørrebrød »
Die dänische Küche ist reich an Back- und Brotspezialitäten, Molkereierzeugnissen sowie Fisch- und Fleischgerichten. Besonders bekannt ist das Smørrebrød, ein mit Butter bestrichenes und reichlich belegtes dunkles Roggenbrot. Doch die dänische Küche hat viel mehr als nur das zu bieten. Lassen Sie sich von uns auf eine kleine kulinarische Reise durch Dänemark entführen. Dabei erhalten Sie einen kleinen Überblick über dänische Spezialitäten und einen tollen Rezepttipp!
Dänische Essgewohnheiten und typische Nationalgerichte
Dänemarks Küche ist von vielen genussvollen Spezialitäten durchzogen. Sie enthält zum Beispiel immer noch Elemente aus der Zeit vor 1860. Damals bestand die Küche noch aus einer Vorratshaltung von Schwarzbrot, geräuchertem Fleisch und Bier.
Zu den Gerichten von damals, die heute noch in Dänemark gegessen werden, gehören zum Beispiel Schinkenspeckstücke mit in Fett gebratenen Äpfeln (Æbleflæsk), eine Brotsuppe mit Zucker und alkoholfreiem Bier (Øllebrød), Grünkohl (Grønlangkål) und Blutwurst (Blodpølse). Durch die Industrialisierung sind für jedermann zugängliche alltägliche Waren hinzugekommen, wie geräucherter Lachs, Hähnchen, Champignons, Ente und kalte Soßen wie Mayonnaise.
Viele exotische Spezialitäten wie frische Ananas, Avocados, Auberginen, Riesengarnelen, Paprika, Kiwis und Zucchini sind Teil des dänischen Alltags geworden.
Doch immer mehr Menschen in Dänemark tendieren wieder zur originalen dänisch-traditionellen Kochkunst, wobei sie lokalen Zutaten wie wilden Kräutern und den Erzeugnissen aus ökologischer Landwirtschaft einen hohen Stellenwert beimessen.
Das wichtigste in aller Kürze:
Smørrebrød
Das über die Ländergrenzen hinaus bekannteste einfache Gericht ist Smørrebrød, das heute sogar zu den dänischen Nationalgerichten zählt. Die Dänen belegen das mit Butter bestrichene Roggenbrot gerne mit mariniertem Hering, Krabben, geräuchertem Lachs, geräuchertem Aal mit Rührei, Leberpastete mit eingelegten Senfgurken oder mit Schweinebraten und Rotkohl.
Stegt flæsk med persillesauce
Seit 2014 zählt auch der gebratene Schweinebauch mit Petersiliensoße zu den dänischen Nationalgerichten. Die dänische Delikatesse wird traditionell zusammen mit Roter Beete und Senf serviert.
Risalamande
Risalamande ist ein leckerer Mandelreis, der gerne zu Weihnachten als Dessert zum Festtagsmenü serviert wird. Die leckere Süßspeise gehört zu den beliebten Spezialitäten Dänemarks und wird aus Schlagsahne, Vanille und kaltem Milchreis zubereitet. Das Essen des Desserts ist zum Weihnachtsfest mit einem kleinen Ritual verbunden. Bei der Zubereitung wird eine einzige Mandel untergerührt. Wer sie in seinem Schälchen findet, erhält traditionell ein kleines Geschenk.
Ymer
Das dänische Sauermilcherzeugnis ähnelt Buttermilch und Joghurt. Sein Name Ymer stammt vom Eisriesen aus der nordischen Mythologie. Ymer wird gerne mit Roggenbrotkrümeln zum Frühstück gegessen. Sehr beliebt ist er auch mit Obst. Um die Säure der Sauermilchspeise abzumildern, wird die besonders feine Zuckerart Ymer Farin hinzugegeben.
Rød pølse
Rød pølse ist eine dänische Delikatesse und bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „die rote Wurst“. Sie ist Hauptbestandteil von dänischen Hot Dogs.
Beliebte Getränke in Dänemark
Wie die Schweden trinken die Dänen gerne Kaffee, der zu ihren Nationalgetränken gehört. Ebenso beliebt ist Kakao, der gerne aus großen Tassen getrunken wird. Alkoholische skandinavische Spezialitäten sind zum Beispiel das dänische Bier und der Akvavit, eine beliebte Spirituose mit Kümmel.
Eine Besonderheit zur skandinavischen Weihnacht und ein typisches Nationalgetränk ist Julebryg, das Weihnachtsbräu – nicht zu verwechseln mit Juleøl, einem leichten, dunklen, süßen Bier. Julebryg hat einen höheren Alkoholgehalt.
Typisch dänisch ist der sogenannte Gløgg, der dänische Glühwein. Er wird ebenso traditionell in der Weihnachtszeit getrunken, und zwar aus speziellen Gløgg Gläsern.
Typisch dänisch: Essen in geselliger Runde
Gemeinsames Essen und Trinken ist nicht nur zu Feiertagen ein fester Bestandteil der dänischen Kultur, sondern auch wochentags und am Wochenende.
Traditionell essen dänische Familien abends warm. Das ist ihre Hauptmahlzeit des Tages, die Middag oder Aftensmad genannt wird. Sie wird zwischen 17.00 Uhr und 19.00 Uhr eingenommen. Die Mahlzeiten werden selbst zubereitet.
Fertigmahlzeiten kommen nur selten auf den Teller. Sie sind häufiger in der Küche von Singles anzutreffen.
Was kommt im Alltag auf den Tisch
Während es wochentags einfache warme Mahlzeiten gibt, kommen am Wochenende gekochter Kabeljau in Senfsoße, Meerrettich mit gekochten Kartoffeln und gehacktem Ei oder Schweinebraten mit Backpflaumen, Äpfeln und in Zucker gebräunten Kartoffeln mit Rotkohl und brauner Soße sehr gerne auf den Tisch.
Als Dessert ist rote Grütze weit verbreitet. Ebenso gerne backen die dänischen Familien am Wochenende, zum Beispiel skandinavische Spezialitäten wie Schichtkuchen aus Äpfeln und in Butter geröstetem Paniermehl mit Konfitüre (Bagt æblekage), Plunderteigteilchen (wie Wienerbrød) oder Zimtschnecken (Kanelsnegl). Getrunken wird dänisches Bier, Schnaps, Kaffee, Tee, Kakao und Limonade. Zum gemeinsamen Trinken wird mit dem Trinkspruch „Skål“ angestoßen.
Ein schön gedeckter Tisch mit harmonisch auf Geschirr und Besteck abgestimmte Platzsets und Servietten für das gemeinsame Sonntagsmenü ist nicht nur auf dem Lande Tradition, sondern auch in der Stadt. Gewürzmühlen laden die Gäste dazu ein, die Speisen nach ihrem individuellen Geschmack abzurunden.
Frische Blumen aus dem eigenen Garten in edlen Vasen sorgen für eine lebensfrohe Atmosphäre in geselliger Runde. Nur zu gerne, besonders bei Feierlichkeiten, schmücken die Dänen den Tisch mit kleinen dänischen Flaggen.
Zu Gartenfesten wird auch mal eine große Flagge aufgespannt und kleine Flaggen dienen dem Buffet als Spieße für kleine dänische Spezialitäten. Nach dem Essen bedanken sich die Dänen beim Gastgeber mit einem herzlichen „Tak for mad“, das so viel heißt wie „Danke fürs Essen.“
Einfache Rezeptidee zum Nachkochen
Viele dänische Spezialitäten lassen sich ganz einfach nachkochen, wie zum Beispiel dänische Fleischklößchen in Curry (Boller i Karry).
Rezept für Boller i Karry für 4 Personen
Zutaten:
Für die Fleischklößchen:
- 500 g gehacktes Schweinefleisch
- 100 ml Milch oder Fleischbouillon
- 100 g Mehl oder 4 EL Paniermehl
- 1 in Würfel geschnittene Zwiebel
- 1 Ei oder Eiweiß
- Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Für die Soße:
- 3 EL Sonnenblumenöl
- 1 fein geriebener Apfel
- 2 EL Mehl
- 3 TL Currypulver
- 1 in feine Würfel geschnittene Zwiebel
- 600 ml Kochwasser von den Fleischklößchen
Zubereitung
Für die Klößchen:
Schweinehack mit Zwiebelwürfel, Mehl oder Paniermehl, Ei oder Eiweiß vermengen. Milch oder Fleischbouillon nach und nach unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen und für ca. 15 min kühl stellen und durchziehen lassen. Anschließend aus der zubereiteten Hackfleischmasse kleine Klöße formen und einen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Die Klößchen darin 6 bis 8 min köcheln. Klößchen herausnehmen und warm stellen. Das Kochwasser für die Currysoße aufheben.
Für die Currysoße:
Zwiebelwürfel in Sonnenblumenöl anbraten, bis sie glasig werden. Anschließend die geriebenen Äpfel und das Currypulver hinzugeben. Kurz andünsten, Mehl unterrühren und das Kochwasser unter ständigem Rühren hinzugeben. Danach die Soße noch ca. 2 min köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Klößchen hineingeben. Am besten alles in Schalen anrichten und Reis dazu servieren.
Wir wünschen Ihnen viel Freude und gutes Gelingen beim Nachkochen. God appetit!