«Kreis und Kegel in puristischer Eleganz vereint»
Eigenständig, unverziert, elegant und puristisch – das Design der Glasserie Iittala Kartio bringt charmante Einfachheit in die Küche. Die Reinheit der Formen von Kegel und Kreis wirkt futuristisch. Dabei sind die Designs des Finnen Kaj Franck schon über ein halbes Jahrhundert alt. Mit den Trinkgläsern und Karaffen der Serie hat er etwas Besonderes geschaffen: die perfekte Balance zwischen Form und Material.
Kartio – die stapelbaren Gläser des Finnen Kaj Franck
Die Iittala Kartio Glas Serie wurde als Gebrauchsglasserie von Kaj Franck 1958 für die Iittala Glaswerke in Südfinnland entworfen. Die Trinkgläser sind stapelbar und vereinen die Formen von Kegel und Kreis auf ganz bewusste Weise. Für die damalige Zeit galten die Entwürfe als erfrischend neu und radikal. Zusätzlich sollten sie unbedingt sozialverträglich sein. Die Serie Iittala Kartio Glas besitzt bis heute eine weltweite Bedeutung in der Designgeschichte von Gebrauchsgütern Skandinaviens im 20. Jahrhundert.
Die Besonderheiten der Kartio Serie
Die Glasserie des finnischen Designers zeigt eine fast mathematisch präzise Linienführung, ohne technisch distanziert zu wirken. Alle Teile der Serie faszinieren mit ihrer einladenden Wirkung in unterschiedlichen Farben. Bei seiner Präsentation 1958 sagte Kaj Franck: „Wenn man ein perfektes Trinkglas kreieren will, muss man mit der Hand beginnen, die das Glas hält. Man muss sich fragen, was für ein Trinkglas diese Hand wohl gerne halten würde.“ Ob Trinkgläser oder Karaffen, der Betrachter erkennt in seiner Kollektion schnell das zentrale Gestaltungskonzept der Einfachheit. Dem Designer ging es hauptsächlich darum, einfache Gegenstände zu entwerfen, die dennoch ihre alltäglichen Aufgaben erfüllen. Deshalb gibt es keine Verzierung, Bemalung, keinen Zierrat – es gibt kein Detail, das keine Funktion besitzt. Damit wird das Design auf seine geometrischen Grundformen Kegel und Kreis reduziert, wie es beispielsweise bei der Iittala Karaffe gut zu erkennen ist.
Kaj Franck – großartiger Designkünstler alter Schule
Kaj Franck, ein finnischer Designer, der als das Gewissen des finnischen Designs gilt, kreierte nur allzu gerne Objekte mit schlichten Formen und klaren Farben. Seine Studien sind multifunktional und verfügen über zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten.
Noch heute werden sie vom finnischen Unternehmen Iittala hergestellt, wie beispielsweise die Glaskaraffe, die zwei entgegengesetzt ineinandergeschobene Kegel versinnbildlicht.
Werdegang einer Designikone
Kaj Frank arbeitete nach seinem Kunstgewerbestudium bei Professor Arttu Brummer an der Hochschule für Kunst und Design in Helsinki zunächst als Illustrator, Textilgestalter und Innenarchitekt. Erst später machte er sich bei finnischen Unternehmen und Geschirrherstellern wie Iittala und Arabia einen Namen. Unter anderem gewann er 1948 mit seinem Entwurf Kilta eine Ausschreibung von Arabia für ein Volksgeschirr. Im Jahr 1950 wurde er künstlerischer Leiter der Glasfabrik Nuutajärvi. Während seines Schaffens beschäftigte er sich hauptsächlich mit den Materialien Porzellan und Glas. Berühmte Designer wie Heikki Orvalo und Oiva Toikka zählten zu seinen Mitarbeitern.
Als Leiter der Designhochschule in Helsinki reformierte er die dortige Ausbildung und das Curriculum.
Später, im Jahr 1973, wurde er zum Kunstprofessor ernannt. Aufgrund seiner Tätigkeit wurde er zum einflussreichen Lehrer der skandinavischen Designszene. In seiner Arbeit favorisierte er die Formen Kreis, Kegel, Quadrat und Rechteck. Er verwendete sie für seine berühmtesten Entwürfe Kilta, Teema und Kartio. Die Arbeiten des Designers sind vielfach in Designmuseen der ganzen Welt zu bestaunen. Sogar der heute bedeutendste Designpreis in Finnland trägt seinen Namen.
Die Ideale des deutschen Bauhauses als Vorbild
Kaj Franck fand Vorbilder für seine Designs nicht in Skandinavien, sondern in Deutschland – in den Idealen des Bauhauses. Er wollte mit seinen praktischen und einfachen Entwürfen eine radikale, soziale und neue Tischkultur für alle Menschen etablieren. Damit lehnte er sich gegen die sich damals etablierende Tischetikette und die Geschirrsortimente auf, die auf Vollständigkeit ausgelegt waren. Sie fanden nur in einem engen Rahmen Verwendung. Jedes Teil hatte seinen klar definierten und einzigen Zweck. Diese starren Funktionen wollte er auflösen. Für Kaj Franck war ein schöner Gebrauchsgegenstand funktionell, unentbehrlich und fehlerlos. Seine Existenz wurde erst durch seine Funktion legitim. So strebte er in seinem Wirken stets nach der finnischen Designphilosophie, alles Überschüssige wegzulassen. Nur das Wesentliche und Unentbehrliche sollte übrig bleiben.
Dieses Ziel erreichte er mit der Iittala Kartio Serie. Ob Karaffe aus Glas oder Trinkgefäß, alle Teile seiner Geschirrserie sind robust genug für den Alltag und gleichzeitig so schlicht wie möglich gehalten.
Zusätzlich kommt die hohe Fachkompetenz des Herstellers in der vielseitigen und umfangreichen Farbpalette der Iittala Kartio Glas Serie zum Ausdruck.
Einfache Formen ergänzt mit klaren Farben
Die Karaffe und die zugehörigen Trinkgläser der Serie sind unabhängig von ihren Farben auf besondere Weise frei miteinander kombinierbar. Damit lassen sie sich zu verschiedenen Zwecken einsetzen. So hat jeder Mensch die Möglichkeit, sein eigenes Geschirr zusammenzustellen und seinen Bedürfnissen anzupassen. Obwohl Kaj Francks Iittala Kartio Kollektion puristisch und einfach gehalten ist, zeugt sie von unbändiger Experimentierfreude, denn der Designer suchte stets nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten und Materialien. Die Iittala Kartio Glas Serie, bestehend aus Kartio Karaffe und Gläsern, zeigt Einheit und Harmonie in Perfektion. Indem die einzelnen Teile mit ihrer schlichten Eleganz ihr Wesen zurücknehmen und den Menschen in den Vordergrund rücken, wird die Tischkultur lebendig.