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Heißer Tee – wie viel Gefühl steckt in diesen zwei schlichten Wörtern! Der heiße, aromatische Tee heizt den Körper von innen auf und gibt ihm frische Energie. Dieses Getränk ist ein Genuss für alle Sinne, im Sommer erfrischend und in der kalten Jahreszeit wärmend und belebend. Gerade jetzt, wenn die Tage kürzer werden, wenn der nasskalte Wind wie eine Vorahnung der ersten Schneefälle über die abgeernteten Felder und leeren Straßen fegt, kommt die Zeit des Tees.
Bereits beim Aufbrühen verströmt das Getränk sein unwiderstehliches Aroma und lässt Freude aufkommen. Doch wie kann man dieses edle Getränk richtig zubereiten und servieren? Wie Tee aufbewahren und lagern? Und welche Teesorten sind eigentlich typisch für Skandinavien? Ein kurzer Ausflug in die Teewelten…
Der Tee im Norden – schwarz, grün oder sogar orange
Die Liebe der Skandinavier zum Heißgetränk aus Teeblättern, Kräutern oder Früchten ist so groß, dass es kaum eine Sorte gibt, die hier unbekannt wäre.
Schwarztee, Oolong oder Grüne Teesorten sind beliebt und viele Skandinavier können Sie mit großem Sachverstand zubereiten. Doch kaum eine Sorte erfreut eine nordische Seele so wie ein kräftiger, gesunder Kräutertee. Zum Beispiel eine Teemischung mit Engelwurz oder Angelikawurzel (Angelica archangelica). Die schlichte Pflanze, in Nordeuropa weit verbreitet, enthält eine Reihe an ätherischen Ölen und pflanzlichen Stoffen Terpenen, die appetitanregend, krampflösend und verdauungsfördernd wirken. Außerdem schmeckt ein Aufguss mit Engelwurz einfach köstlich.
Eine andere nordische Spezialität ist der Moltebeeren-Tee. Die würzig-süßen Moltebeeren sind typische Nordlichter, mit ihrem Aussehen erinnern sie an kostbaren Bernstein und eignen sich perfekt für leckere Marmeladen, Liköre oder auch für Teezubereitungen. Beim Zubereiten letzterer, werden nicht nur die Beeren selbst, sondern auch Blätter und Stängel mit kochendem Wasser übergossen und etwa 15 Minuten lang bei geringer Hitze gekocht. Danach muss der Aufguss rund 40 Minuten ziehen und ist erst dann fertig.
Tee zubereiten – darauf ist unbedingt zu achten:
Auch um herkömmliche Teesorten auf dem besten Wege zubereiten zu können, ist einiges an Wissen von Vorteil!
Mit unserem kleinen Ratgeber zum Tee zubereiten, können Sie das volle Aroma schmecken.
Wasserqualität
Viele Teeliebhaber finden, dass die Qualität eines Tees nicht zuletzt vom Wasser bestimmt wird. So ganz unrecht haben diese Menschen gewiss nicht, denn es steht fest: Nur im weichen Wasser mit dem pH-Wert um 8 kann das edle Getränk gelingen.
Hartes, mineralreiches sowie stark basisches oder alkalisches Wasser verzerren den Geschmack des Tees und sind daher keine gute Wahl.
Teekanne
Nicht minder wichtig sind das richtige Teezubehör und die Wahl des Gefäßes für das Zubereiten. Wohl am häufigsten wird das Getränk in einer Glas- oder Porzellankanne aufgebrüht und das ist richtig so. Zwar eignen sich Porzellan und Glas am besten für die Schwarzen und Grünen Teesorten, jedoch können der Oolong sowie Kräutertees ebenfalls in einer Glas- oder Porzellankanne zubereitet werden.
Ein gelungenes Beispiel des skandinavischen Designs sind die Glaskannen mit Zipfelmütze von Eva Solo. Die elegante Eva-Solo-Glaskanne, von dem Designerduo Henrik Holbæk und Claus Jensen entworfen, ist nicht nur ein Eyecatcher, sondern auch ein technisch ausgereifter Teezubereiter.
Schwere, solide Teekannen aus Keramik sind vor allem für das Kochen von Schwarzen Teen sowie Oolong-Teen die bessere Wahl. Das Getränk bleibt lange heiß, sodass die Teeblätter ihr markantes Aroma bilden können. Neben der gemütlich-runden Teekanne von Eva Solo im antiken Look ist auch die schlanke Teekanne aus der Serie Emma von Stelton eine gute Möglichkeit, Tee mit einer skandinavischen Note aufzubrühen.
Teeei
Ein Behälter für die losen Teeblätter, ist dieses Teezubehör auch in Skandinavien beim Zubereiten unerlässlich. Beim Befüllen eines Teeeis ist wichtig, es nicht vollzustopfen, damit sich die Blätter und dementsprechend das Aroma entfalten können.
Speziell für die Isolierkanne Stelton Emma wurde ein schmales Teesieb oder Teeei entwickelt, das zu beiden Modellen der Teekanne optimal passt. Der überdimensionale „Teebeutel“ aus dem Hause Eva Solo ist ebenfalls eigentlich ein Teeei und gleichzeitig ein originelles Design-Objekt.
Dosieren – eigentlich Geschmackssache
Manche mögen es nicht nur heiß, sondern auch kräftig, somit hängt die Dosierung der Teeblätter vorrangig vom individuellen Geschmack ab. Grundsätzlich empfehlen sich pro Tasse etwa drei bis vier Gramm Teeblätter, pro Liter – 12-15 Gramm.
Zur Orientierung dienen folgende Angaben: ein gestrichener Teelöffel Broken-Tee enthält ca. fünf Gramm, ein gehäufter Teelöffel Ganzblatttee – drei bis vier Gramm.
Nicht immer mit kochend heißem Wasser übergießen
Zwar stimmt es, dass die meisten Teesorten heißes Wasser lieben, indes wäre es ein Fehler, das Getränk immer auf die gleiche Weise zu kochen.
100 Grad sind für Kräutertee und dunkle Oolong-Sorten optimal, während Schwarztee am liebsten mit einem nur 90 Grad heißen Wasser aufgebrüht werden möchte. Dafür einfach das Wasser kochen lassen und etwas weniger als eine Minute warten – in dieser Zeit kühlt sich das Wasser auf die gewünschte Temperatur ab.
Grüne und Weiße Tees wollen es nicht so heiß, es genügen für einen vollmundigen Geschmack rund 75 – 80 Grad. Also einfach noch weitere zwei Minuten abkühlen lassen, aber auch nicht länger.
Ziehzeit – weder zu kurz noch zu lange
Nicht nur der Geschmack, sondern auch die Wirkung des Tees hängen von der Ziehzeit ab. Vor allem für den Schwarztee gilt es: Kurze Ziehzeit – anregende Wirkung, längere Ziehzeit – beruhigende, oder, besser gesagt, keine anregende Wirkung mehr. Schwarztee soll zwischen drei und sechs Minuten ziehen, wobei die hellen Darjeeling-Sorten nur wenige Minuten ziehen müssen. Grüner sowie Weißer Tee ist innerhalb von 20-30 Sekunden bereits fertig und schmeckt dann am besten.
Tee aufbewahren – nur nichts falsch machen!
Auch wenn dies nicht mehr direkt zum Zubereiten zählt: Die Lagerungsbedingungen üben ebenfalls Einfluss auf den Geschmack aus. Die Goldene Regel beim Aufbewahren lautet: Die Teeblätter sind getrennt von anderen Lebensmitteln, vor allem von aromaintensiven, zu lagern. Teeblätter nehmen fremde Aromen leicht auf, was verständlicherweise ihren Eigengeschmack verzerrt. In erster Linie ist vor der Aufbewahrung in der Nähe zu Gewürzen zu warnen.
Ansonsten mögen Teeblätter Trockenheit und Kühle, wobei es wiederum falsch wäre, sie im Kühlschrank zu lagern. In einem dunklen, trockenen und kühlen Abstell- oder Kellerraum ist hingegen das Klima perfekt.
Als Behältnis eignen sich gut, aber nicht vollkommen luftdicht verschließbare Dosen, am besten aus Blech oder Steingut. So wie das hübsche Teezubehör, die Keramik-Dose aus der Serie Omaggio von der Traditionsmarke Kähler Design. Übersetzt aus dem Italienischen heißt Omaggio „Geschenk“, und allein schon die Namensgebung deutet darauf hin, dass das kühle skandinavische Design hier mit der südländischen Kunst liebäugelt. Indes wirkt die Serie Kähler Omaggio, von Elena Schou Nordentoft und Ditte Reckweg erschaffen, mit ihrem schlichten, behaglichen Streifenmuster eher zurückhaltend. In diesem ruhigen Wechsel von zwei Farbtönen ist die Naivität und Offenheit der antiken Vorbilder zu erkennen.
Nicht nur die Keramikdose, sondern auch das gesamte Geschirr aus der Produktreihe Kähler Omaggio sprechen eine verständliche, schnörkellose Formen- und Farbensprache, eine, die viel zu berichten und nichts zu verheimlichen hat.
Noch eines ist unbedingt über die Aufbewahrung von Teen zu wissen, nämlich, dass die Teeblätter ein Haltbarkeitsdatum haben. In der Regel lässt sich der Tee ungefähr zwei Jahre aufbewahren, später verliert er seine geschmacklichen Eigenschaften und kann im schlimmsten Fall auch Schimmel ansetzen und giftig werden. Daher lieber nur einen kleinen Vorrat daheim lagern, so viel, wie innerhalb von zwei-drei Monaten verbraucht werden kann.
Teegenuss im skandinavischen Design
Mehr als nur irgendeine Tasse heißen Tee – das ist wahre Liebe zu diesem vielseitigen Getränk. Es ist auch ein gründliches Wissen um alle Regeln der richtigen Lagerung und Zubereitung. Es ist außerdem eine Kunst, das Heißgetränk auf eine schöne Art und Weise zu kochen – auf skandinavisch praktisch, stilvoll und sympathisch.