Happy Birthday, liebe Mumins! Seit 75 Jahren ist die Trollfamilie aus dem Mumintal in Finnland daheim und in der Welt zu Hause. Wir feiern die süßen Kultfiguren mit einem Einblick in ihr Leben und Wirken und zeigen, wie Marken wie Stelton, Arabia oder Muurla die Mumins auf Tassen, Tellern oder Küchentextilien würdigen.
Freundliche Trolle feiern Geburtstag – die Mumins im Portrait
Du kennst die Trollfamilie aus dem Mumintal nicht? Tatsächlich, während die kleinen Fantasiewesen in ihrer Heimat Finnland einen Teil der kulturellen Identität prägen, sind sie in Deutschland häufig nur begeisterten Skandinavien-Fans bekannt – zumindest in ihrer vollen Persönlichkeit. Denn Bilder der Comic-Figuren hat sicher jeder bereits einmal gesehen. Schließlich sind die niedlichen Trollwesen nicht allein in Büchern, Comics und TV-Serien, sondern auch auf allen erdenklichen Accessoires des täglichen Bedarfs vertreten. Skandinavische Design-Labels wie etwa Muurla sorgen dafür, dass die finnischen Kultgeschöpfe die ganze Welt bevölkern.
Bei den Geburtstagskindern handelt es sich um kleine Trolle, die Flusspferden nicht unähnlich sehen. Die hippoartigen Wesen stammen aus dem malerischen Mumintal, das es irgendwo auf einer finnischen Insel ganz bestimmt geben muss – oder nicht? Die Trollfamilie besitzt einen durch und durch gutartigen Charakter. Darüber hinaus ist das sagenumwobene Volk äußerst neugierig und gesellig, kann aber auch einmal etwas melancholisch werden. Ihre Sehnsucht treibt die Trollfamilie aus dem Mumintal zu immer neuen Abenteuern. Wer schon einmal vergeblich versucht hat, den nilpferdähnlichen Trollen zu begegnen, hat sich womöglich die falsche Jahreszeit ausgesucht: Denn jeder der Kobolde hält tiefen Winterschlaf, um im Frühjahr frisch und ausgeruht für neue Entdeckungen zu sein.
Gestatten, die Trollfamilie stellt sich vor
Im Mittelpunkt der Geburtstagstrolle steht der kleine Mumin. Er zeichnet sich durch seine besondere Abenteuerlust aus – und durch die tiefe Bindung an seine sanftmütige Mutter. Die großherzige Muminmama bringt viel Verständnis mit für wunderliche Geschöpfe jeder Art. Deshalb geht es bei der Trollfamilie auch meist lustig zu und viele weitere außergewöhnliche Wesen wie etwa Klein Mü sind gerne zu Gast. Auch der Muminpapa sehnt sich manchmal danach, die Welt in großen Abenteuern zu entdecken. Dennoch weiß er den schützenden Frieden des Mumintals zu schätzen und errichtet seiner Familie dort ein sicheres Heim. Denn ab und an sind auch die friedfertigen verträumten Kobolde auch von Unheil und Düsternis bedroht. Da gibt es etwa die furchterregende Morra, die alles um sich herum erfrieren lassen kann.
Die wahre Muminmama
So charismatisch die Mama des kleinen Mumins auch ist – die ursprüngliche Mutter des gesamten Muminvolkes heißt Tove Jansson. Ihre Erzählungen setzen sich als Metaphern mit Themen wie Verlust und Vertreibung auseinander. Ebenso geht es jedoch um wesentliche Gefühle wie Geborgenheit in der Familie. Demgemäß lassen sich die niedlichen Trolle nie von Herausforderungen überwältigen. Stattdessen halten sie zusammen und überwinden dadurch nahezu alle Hindernisse. Das macht die Abenteuer der Muminfamilie mehr gefühlsbetont als komisch – und für Jung und Alt interessant. Es bleibt ein wohlig-warmes Empfinden als starker Kontrast zur teils kühlen Realität der wahren Welt.
Tove Jansson – eine Geschichte von Krieg und Frieden
Die Schöpferin der sympathischen Trollfamilie aus dem Mumintal erblickte in Helsinki am 9. August 1914, also zum Beginn des Ersten Weltkrieges, das Licht – und schnell auch die Schattenseiten – der Welt. Ihre Eltern waren selbst Künstler: Da sie jedoch zur schwedischsprachigen Minderheit in Finnland zählten, suchten Tove und ihre Mutter zunächst in Stockholm Zuflucht, während der Vater im finnischen Bürgerkrieg antrat. Tatsächlich spiegelt die Geschichte um den Muminpapa genau diese erste Verlusterfahrung der Künstlerin wider.
Nach der glücklichen Wiedervereinigung der Familie nach dem Krieg in Helsinki lebte sie inmitten der Kunst, in einem Haus, das zugleich auch Atelier war. Schließlich brach Tove Jansson die ohnehin unliebsame Schule mit 16 Jahren ab und widmete sich ganz ihrer Bestimmung, Künstlerin zu werden. Sie zog zu ihrem Onkel nach Stockholm und begann bereits in den 1930er Jahren, mit kleinen Karikaturen und Illustrationen Geld zu verdienen. Schon damals zeigten sich die ersten Vertreter des Muminvolkes in ihren Werken und wurden zum Markenzeichen Janssons.
Illustratorin, Schriftstellerin, Träumerin
Zeitgleich folgten künstlerische Studiengänge an der Technischen Schule Stockholm und später an der Zeichenschule des Kunstvereins Malerei in Helsinki. Mit politischen Karikaturen gegen Nationalsozialismus und Stalinismus erntete sie Kritik. Jedoch ließ ihr die Weltlage keine Ruhe. In ihr Tagebuch schrieb Jansson im Jahr 1941, die Welt scheine zu einem „Klumpen voller Qualen“ geworden zu sein. Die Schaffung der Trollfamilie aus dem Mumintal war für Tove ein Weg, diesen Qualen zu entgehen.
So ist die Geschichte der liebevollen Familie im abgegrenzten Tal eine Verwirklichung der Sehnsucht nach einer friedlichen Welt. Heute ist Tove Jansson eine der erfolgreichsten Illustratorinnen und Schriftstellerinnen Finnlands. Bis zu ihrem Tod scheint sie ihre persönliche Version des friedlichen Tales im mehr als 30 Jahre währenden Zusammenleben mit ihrer Lebenspartnerin gefunden zu haben. Die Zeichnungen von Tove Jansson zieren nicht allein ihre eigenen Werke, sondern auch wichtige Meilensteine wie etwa „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll oder „Der Hobbit“ von Tolkien.
Ende des Zweiten Weltkrieges – historische Geburtsstunde der Mumins
Offiziell geboren wurde die Trollfamilie aus dem Mumintal im Jahr 1945, zum Ende des Zweiten Weltkrieges und zwar mit dem Buch „Mumins lange Reise“. Darin ist der kleine Protagonist zusammen mit seiner Muminmama unterwegs auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Sie müssen auf dem Weg zahlreiche kleine Gefahren und große Katastrophen überstehen, lernen aber auch interessante Wesen kennen. Belohnt werden die beiden Trolle mit einem Happy End: Neben einem geborgenen neuen Heim findet sich auch der verloren geglaubte Muminpapa ein.
Daraufhin war es mit „Die Mumins. Eine drollige Gesellschaft“ jedoch erst das dritte Buch der Reihe, das Jansson 1948 den internationalen Durchbruch verschaffte. In Finnland dauerte es mit dem Erfolg sogar bis 1952, als das Bilderbuch „Wie wird’s weitergehen?“ erschien.
Mumin-Onkel übernimmt das Ruder
Parallel zu den Büchern zeichnete Tove 1947 ihren ersten Comic zum Muminvolk. Zwar war diese Kunstform weltweit äußerst beliebt und sicherte der Künstlerin zudem ein festes Einkommen. Dennoch empfand sie deren Verbindlichkeit und den zugehörigen Zeitdruck sowie auch ihren wachsenden Ruhm schnell als Belastung. Somit kündigte sie 1959 ihre Zusammenarbeit mit der Zeitung, die die Comics bis dahin abdruckte. Allerdings hatte Toves Bruder Lars Jansson ohnehin bereits an zahlreichen Werken mitgearbeitet und beherrschte daher den Zeichenstil der Schwester perfekt. Somit übernahm er den Auftrag und ließ dadurch die Trollfamilie für 15 weitere Jahre auch im Comic-Format ihr fantastisches Wesen treiben. Bis heute handelt es sich mit einer Veröffentlichung in 40 Ländern um die erfolgreichste finnische Comicreihe.
Von Finnland in die weite Welt – internationale Popularität
Die Jubilare sind bis heute weit über die finnischen Grenzen hinaus echte Kultfiguren. Die haben neben zahlreichen Comics neun Kinderbücher und drei Bilderbücher erobert, wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und hatten immer wieder Auftritte in Fernsehserien und Kurzfilmen. In Finnland selbst sind die charmanten Trolle inzwischen wirklich überall. Selbst die nationale finnische Fluggesellschaft Finnair verfügt über Flugzeuge mit Muminmotiven. In Tampere ist der Trollfamilie aus dem Mumintal sogar ein eigenes Museum gewidmet. Zudem gibt es mehrere Mumincafés sowie die magische Muminwelt in Naantali – ein beliebter Freizeitpark.
Stelton Kaffeebecher und mehr – Designobjekte und Accessoires
Natürlich greifen auch bekannte finnische und skandinavische Unternehmen wie Opto Design, Muurla oder Stelton das Thema immer wieder gerne für Produkte in besonderen Designs auf. Die Accessoires und Textilien mit den nilpferdähnlichen Trollwesen darauf, avancieren stets zu echten Verkaufsschlagern in Skandinavien. Beliebt sind die Mumins dabei mitnichten nur im skandinavischen Kinderzimmer: Insbesondere in der Küche halten sie sich gerne auf und verleihen Tassen, Tellern und Küchenutensilien ihr freundliches Antlitz.
Die dänische Marke Stelton sorgt dafür, dass auch unterwegs niemand auf die gutherzigen Geschöpfe verzichten muss. Auf dem liebevoll kreierten Stelton Kaffeebecher „Mumin to go“ sind die niedlichen Trolle überall mit dabei. Damit führt das Designunternehmen Stelton aus Hellerup bei Kopenhagen die Entstehungsidee von Tove Jansson auf moderne Weise weiter fort: Mit dem Stelton Kaffeebecher einfach ein Stück Geborgenheit, Fantasie und Friedlichkeit mit in die raue Welt hinaus nehmen – sei es das eigene Lieblingsgetränk oder der liebenswerte Charme der Mumins.
Bild Muminhaus: © stavrida – stock.adobe.com
Bild Mumin Briefmarke: © Popova Olga – stock.adobe.com