Knabstrup Keramik – Vasen und mehr zwischen Tradition und Moderne
Knabstrup Keramik gehört einerseits zu den ältesten und traditionsreichsten Keramikmarken Dänemarks. Da allerdings das ursprüngliche Unternehmen 1988 aufgeben musste und erst seit dem Relaunch 2017 wieder begann, den heimischen Markt zu erobern, kann die Marke mit den Wurzeln aus dem 17. Jahrhundert zugleich als Newcomer angesehen werden. Dass Tradition und zeitgemäßes, skandinavisches Design bei der ursprünglich als Ziegelei gegründeten Marke Hand in Hand gehen, beweisen die zahlreichen Keramikvasen, -teller und -schalen des Labels.
Von Designikonen und Meilensteinen
Bei der Wiederauferstehung von Knabstrup Keramik ging es den Verantwortlichen vor allem um das Bewahren großartiger dänischer Designs. Die Meilensteine des Unternehmens waren schließlich vor allem in den Nachkriegsjahren bis weit in die 1970er Jahre hinein zahlreich. Bekannte Designer arbeiteten für die Marke und schufen Klassiker, die bis heute zeitgemäß schick und typisch skandinavisch sind. Allen voran zählt der bekannte dänische Bildhauer Johannes Hansen, der 20 Jahre als künstlerischer Leiter für zahlreiche Entwicklungen der Keramikschmiede verantwortlich zeichnete. Das aktuelle Sortiment verdankt Johannes Hansen diverse Teller sowie Tassen aus glasiertem Steingut. Ebenso die Serie Anna mit ihren bodenständigen, zweifarbigen Scandi-Schalen, Tellern und Vasen, designte Johannes und widmete sie seiner Frau Anna Catherine. Bekannt und beliebt ist außerdem die klassische Knabstrup Vase, die sich auch dieses Jahr in vielen Größen und Farben präsentiert. Auch erste Keramiken aus dieser Linie stammen aus der Zeit von Johannes Hansen. Mit der Trio Serie aus der Feder von Kirsten Günther wirkt die Auswahl an wunderschönen Scandi-Vasen fast grenzenlos. Kirsten ist eine renommierte dänische Kunsthandwerkerin und Töpferin, die von 1972 bis 1973 für Knabstrup Keramik arbeitete. Zu den Produkten, die ein Revival erleben, gehören außerdem die für Dänemark typischen Teigschüsseln der Linie Dejfade oder die einfachen, aber besonders schicken Keramikdosen der Serie Pickle, die sich wunderbar als Blumentöpfe eignen, ursprünglich aber zum Einmachen hergestellt wurden.
Auch in der Gegenwart gehören große Namen zu den Knabstrup Designern
Allein ein Erbe zu bewahren und zu verwalten erschien den Machern hinter Knabstrup Keramik als zu wenig. Immer galt das Unternehmen als Innovator in Sachen Keramik, seit Johannes Hansen auch als Trendgeber in Sachen Design. Neue Impulse und Zeichen sollen unter der kreativen Leitung von Kim Kordt Jørgensen stattfinden. Diese wurde nach leitenden Positionen bei Kähler Design und Lucie Kaas Teilhaberin und Design Direktorin der alten-neuen Keramikmarke. Auf Anhieb konnte sie für das Projekt bei Designgrößen Anklang finden. Kein geringerer als Dänemarks wohl bekanntester Glasdesigner Peter Svarrer steuerte die Vasen der neuen Kollektion Leaf bei. Auch das Duo Clib Klap mit Claire Maria Lehmann und Iben Harboe schuf mit der Knabstrup Plateau eine rustikale Vase, die in verschiedenen Größen und 3 Lasuren erhältlich ist.
Die Brücke zwischen Tradition und Neuschaffung stellt das Designduo Leise Dich Abrahamsen und Tina Marie Bentsen her. Relieffer folgt einem Vorbild der Knabstrup Historie von 1959 als man für kahle Wände eine andere Dekoration als Gemälde suchte und sie in Steinzeugreliefs fand, die die Keramikmarke in den 1960er und 1970er Jahren erfolgreich verkaufte. Diesen Ansatz haben die Künstlerinnen modern interpretiert und neue Version der ursprünglichen Reliefe geschaffen.
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